Sony A900 / A7 / Leica M (240): Detailauflösung 21mm

Der Wechsel von der A900 auf ein System mit EVF macht nur dann Sinn, wenn die Nachteile des eletronischen Suchers (EVF) zumindest teilweise durch Kompaktheit und leichteres Gewicht aufgewogen werden. Eine A7 mit dem riesigen ZA 2.8/16-35mm betreiben zu wollen, macht kaum Sinn. Wir haben deshalb M240 und A7 bewusst mit einer kleinen, leichten und bekannt "schwierigen" Festbrennweite getestet: dem Zeiss ZM 4.5/21mm. Die Optik ist bekannt für ihre extrem hohe Auflösung (die mit 24MP FF sicher nicht ausgereizt ist) und ihre Verzeichnungsfreiheit (0.2%). Allerdings ist ihre Austrittspupille - als halbsymmetrische Konstruktion mit kurzer Brennweite - recht nahe am Sensor, was bekanntlich die Sensoren auf ein harte Probe stellt.

Um es kurz zu machen: weder Leica noch Sony haben die Probleme im Griff; alles in allem liefert die betagte A900 mit dem schweren ZA 2.8/16-35mm eine weitaus bessere Bildqualität als die M240 oder die A7 mit ZM 4.5/21mm. Die klassische DSLR hat zwar eine etwas geringere Detailauflösung als die Leica, aber weder Farbverschiebungen noch Vignettierung trüben die Freude am Bild. Zudem ist die Eckschärfe der Sony A900 & ZA 2.8/16-35mm weit besser als bei der Sony A7 & ZM 4.5/21mm. 

 

siehe auch: Detailauflöung bei 35 mm Brennweite

in Kürze folgt: Detailauflösung bei 15 mm Brennweite


 

21 mm Brennweite

 

Rechts das Übersichtsbild, aufgenommen auf der Lenk im oberen Simmental (Kanton Bern, Schweiz).

Lenk 21mm Overview

 

Zusammengefasst die Beobachtungen:

* Leica M mit Zeiss ZM C-Biogon 4.5/21mm ergibt bei f5.6 die beste Zentrumsschärfe, Sony A7 mit gleichem Objektiv eine Spur schwächer

* Sony A900 mit Zeiss ZA 2.8/16-35mm wegen relativ starkem AA-Filter sichtbar schwächer

* Leica M240 mit ZM 4.5/21mm ergibt exzellente Eckschärfe, aber  absolut inakzeptable Farbverschiebungen und starke Vignettierung

* Sony A7 hat - ebenfalls mit dem ZM 4.5/21mm - inakzeptable Eckunschärfen bei immer noch überdeutlichen Farbverschiebungen

* Sony A900 mit ZA 16-35mm ist bezüglich Eckschärfe der A7 & ZM 4.5/21mm haushoch überlegen und der Leica & ZM 4.5/21mm nur leicht unterlegen

 

=> die an sich wunderschön leichte und kleine Kombination aus ZM 4.5/21mm plus A7 oder M240 ist allenfalls für s/w Aufnahmen geeignet; Farbbilder sind inakzeptabel

=> Sony A900 mit Zeiss ZA 2.8/16-35mm liefert eine absolut konkurrenzfähige Eckschärfe, ist aber bezüglich Zentrumsschärfe der M240/A7 & Biogon 4.5/21mm unterlegen

 

Alle unten gezeigten Ausschnitte sind 100% Crops, entwickelt mit Raw Therapee 4.1 und der Schärfung von 350 arbitrary units bei einem Schärfungs-Radius von 0.5 Pixeln. Die Scharfeinstellung erfolgte bei der A900 automatisch (nach sorgfältiger Kalibrierung des AF mit dem jeweiligen Objektiv), bei der Leica M und der Sony A7 mit der Sucherlupe. Die Eckschärfe wurde bei Einstellung auf maximale Zentrumsschärfe gemessen (und nicht, wie teils üblich, durch erneute Fokussierung auf die Ecke!). 

 

Aufloesung 21mm Center artaphot

Detailauflöung im Zentrum. Man beachte, dass bei der Kombination A900 & ZA 2.8/16-35mm die Blendenwerte f2.8 und f5.6 gezeigt sind, bei der Leica M240 und der A7 plus ZM 4.5/21mm hingegen f5.6 und f11!

Die A900 ist wegen ihres AA-Filters etwas abgeschlagen; das extrem hoch auflösende ZM 4.5/21mm hat mit Sicherheit noch deutliche Leistungsreserven (das ZA 16-35mm sehr wahrscheinlcih auch - nur sehen wir das an der A900 nicht).

 

 

Aufloesung 21mm Border artaphot

Detailauflöung im der Nähe der Bildecken: Das Sony Zeiss ZA 2.8/16-35mm nun überraschend stark (man beachte, dass es sich um 100% crops bei f2.8 und f5.6 handelt) und bezüglich Schärfe fast gleichauf mit der Leica M240 & ZM 4.5/21mm.Bezüglich Vignettierung und Farbverschiebung ist die A900 weitaus am besten.

Die M240 zeigt zwar die beste Eckschärfe, aber die Farbverschiebungen an den Bildrändern sind absolut inakzeptabel und wohl auch mit hohem Autwand nicht befriedigend korrigierbar.

Bezüglich Eckschärfe weit abgeschlagen folgt die A7 & ZM 4.5/21mm, die diesbezüglich - wie schon mit den 35mm-Objektiven - überaus enttäuschend abschneidet. Kleines Trostpflaster: Die Farbverschiebungen sind bei weitem nicht so stark wie bei der M240 und mittels einer speziellen App sogar kamera-intern einigermassen korrigierbar. Allerdings leidet durch die starke Vignettierung auch die Bildqualität.